Morgen ist der sechste Januar. Anders als bei uns in Deutschland wo die Bezeichnung „Heilige Dreikönige“ oder „Dreikönigstag“ für diesen Tag gebräuchlich ist, spricht man in Griechenland vom Epiphanie-Tag, auch Epifania oder Theofania genannt. Gefeiert wird an diesem Tag die Taufe von Jesus Christus und die Offenbarung der Heiligen Dreifaltigkeit.
An diesem Tag wird in der orthodoxen Kirche das Wasser gesegnet, die sogenannte große Wasserweihe. Mit dem gesegneten Wasser werden dann Wohnhäuser, Menschen und Tiere und auch die Äcker und Brunnen benetzt, um diese zu segnen.
Das Datum ist übrigens nicht in allen orthodoxen Kirchen gleich, sondern hängt vom verwendeten Kalender ab. In Russland feiert man daher erst am 19. Januar.
In vielen Orten führen Prozessionen zum Wasser, was in Griechenland meistens das Meer ist. Ist kein Meer in der Nähe, findet die Zeremonie an einem See oder Fluß statt.
Am Wasser werden das Gewässer selbst und auch ein Kreuz vom Priester gesegnet. Hierfür steht dieser oft in einem Boot, ein paar Meter vom Ufer entfernt. Von hier aus wirft er das gesegnete Kreuz ins Wasser. Das Kreuz muss unbedingt zurück an Land gebracht werden, um Glück und Segen für das kommende Jahr zu sichern. Deshalb kommt jetzt die große Stunde der jungen Männer des Ortes. In großer Schar stürzen sie sich in das eiskalte Wasser, um das Kreuz zu bergen. Demjenigen, der es schafft, das Kreuz zu greifen und aus dem Wasser zu bringen, gilt die Bewunderung der ganzen Gemeinde. Außerdem soll er im nächsten Jahr besonders viel Glück haben und besonders durch Jesus Christus geschützt sein.
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